Aderlass

Was versteht man unter einem Aderlass ?

 

Darunter versteht man die Entfernung einer bestimmten Blutmenge aus dem Körper durch Venenpunktion. Dieser gewollte "Blutverlust" verbessert Fließeigenschaften und Sauerstoffaufnahme des Blutes.

 

Bei welchen Erkrankungen ist ein Aderlass sinnvoll ?

 

Der typische Aderlasspatient ist vollblütig-plethorisch, adipös und hat eine ausgeprägte Risikokonstellation. Er befindet sich im "Füllezustand" und hat einen Blutüberschuss. Klassisches Alter: 40-65 Jahre.

Ein Aderlass empfiehlt sich hierbei z.B. als präventivmedizinsche Maßnahme:

  • Krankheiten die mit einem erhöhten Hämoglobingehalt (Blutfarbstoff) einhergehen, u.a. sind dies Polyglobulie, Polyzythämie vera und Pickwick-Syndrom.
  • Erkrankungen des Stoffwechsels wie Adipositas, Gicht, metabolisches Syndrom, Hämochromatose (Eisenüberladung des Körpers) und Bluthochdruck.

 

Wie wird ein Aderlass durchgeführt ?

 

Zuerst wird der Ruheblutdruck gemessen. Nach Venenpunktion, meist in der Ellenbeuge, wird über ein Vakuumsystem ca. 200-500ml Blut entnommen. Gleichzeitig soll der Patient viel trinken oder er bekommt eine Infusion verabreicht. Nach Abschluss des Aderlass wird der Blutdruck nochmals kontrolliert. Die Aderlassblutmenge richtet sich nach Alter, Verfassung und Blutfarbstoffgehalt des Patienten.

 

Welche Komplikationen können auftreten ?

 

  • Nach jedem Einstich in den Körper können theoretisch Bakterien eingeschleppt werden, welche zu einer Entzündung führen können. Durch hygienisch einwandfreies Arbeiten wird dies in der Regel verhindert.
  • Bei einem zu Beginn schon erniedrigten Blutdruck oder zu einer großen Blutentnahme kann es zu Kreislaufstörungen kommen.
  • Zu häufiger Aderlass führt zu Eisenmangel.

 

Der heutzutage durchgeführte Aderlass ist in der Regel einfach und problemlos durchführbar, sowie gut verträglich.